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Butcherbird und Didgeridoo


 
Westlake-Riverhills Bushcare Group
Foto: Save Our Riverfront Bushland
Was hat der Butcherbird mit dem Didgeridoo zu tun?

Eine Legende der Sprachgruppe der Wardaman zufolge waren die Vögel während der Traumzeit Menschen. Yidumduma Bill Harney erzählt diese Legende: 

"In diesem Land kannst du viele Didgeridoos sehen. Das hat mit den Vögeln zu tun. Früher, in der Traumzeit waren die Vögel nämlich Menschen wie wir. 

Alles was sie an Geräten besaßen, und das war nicht viel, trugen sie bei sich. Sie banden es sich um die Hüften, trugen es über die Schulter oder nahmen es unter den Arm. Das waren zum Beispiel Boomerangs und Grabstöcke. 

Einer der Vögel, den wir heute als den "long tailed fashion" kennen, war zu dieser Zeit der Didgeridoospieler. In unserer Sprache heißt er Giddabush. Er trug sein Didge immer bei sich und wenn er nicht spielte, band er sich es an der Hüfte fest. 
Später als Vogel behielt Giddabush einen langen Schwanz, der daran erinnert, daß er der Didgeridoospieler war. 

Ein anderer Vogel, der Butcherbird, war in der Traumzeit ebenfalls ein Mensch. Er erfand die verschiedenen Holzsorten, einige von ihnen verwandte er als Klanghölzer. Weil er eine schöne Stimme hatte, wurde er der Sänger. Auch heute als Vogel ist er steats ein großer Sänger. 

Der dritte Vogel, von dem ich erzählen will, ist der Piwi (Australian Magpie-lark). Er bemalte sich mit schwarzer und roter Erde und wurde der Tänzer. Nun, Giddabush war der Bläser und Erfinder des Didgeridoos, Butcherbird sang und schlug die 'clapsticks' und Piwi tanzte. 

Während sie spielten, sangen und tanzten gaben sie allen Dingen einen Namen und erschufen sie so: die Berge, die Bäume, das Gras - sie benannten alles! Wenn sie rasteten, versteckten sie sich unter einem schattigen Baum. Um nicht zu hungern mussten sie regelmäßig auf die Jagd. Dann entfachten sie ein Feuer in einem Loch in der Erde und brieten die Beute über dem Feuer.  Wenn sie satt und ausgeruht, waren begannen sie ihr Werk aufs Neue: Didgeridoo spielen, singen und tanzen, um so die Welt entstehen zu lassen. 

Als sie fertig waren, sagten sie zu sich selbst: "Nun geben wir alles weiter, das Didgeridoo, die Klanghölzer, die Lieder und die Tänze". So geschieht es nun schon seit langer Zeit, von Generation zu Generation. Das war die Geschichte von Giddabush, vom Butcherbird, der in unserer Sprache Golborman heißt und vom Magpie, den wir Glededaa nennen."

Der Text ist eine deutsche Übersetzung einer holländischen Übersetzung aus einem deutschsprachigen Buch... ;-) (Dirk Schellberg - Didgeridoo, Das faszinierende Instrument der Australischen Ureinwohner.)