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Mein Weg zum Didge

André Knöfel

Jeder Didgeridoo-Spieler kommt irgendwie zu dem ersten Instrument, der ersten Begegnung mit dieser Musik.

Bei mir begann das Ganze im November 2001: für knapp zwei Wochen war ich in Australien. Allerdings habe ich damals vom Land kaum etwas gesehen, denn es war keine Urlaubsreise sondern eine Beobachtungsaktion. Ausser kurzen Besuchen in Perth und New Norcia im Südwesten und Broome im Nordwesten sah ich nur das Outback bei den Dampier Downs im nördlichsten Teil der Great Sandy Dessert in der Nähe der Edgar Ranges – das dafür gleich für eine Woche bei +45°C. Für mich war es ein faszinierendes Erlebnis: in den Nächten  (in denen wir die Beobachtungen durchführten) war das Outback still, kurz vor Sonnenaufgang erwachten die Pied Butcherbirds und gaben jeden Morgen ein beeindruckendes Konzert. In der Mittagshitze schien die Natur zu ruhen – sogar die lästigen Fliegen bewegten sich kaum. Abends sah man dann die Kängeroos in der Ferne und am Wasserloch döste ein Waran. Was ich allerdings dort nie in Aktion hörte war ein Didgeridoo. Aber irgendwie hörte ich immer ein Didge im Hinterkopf, wenn ich Entdeckungstouren in die Umgebung unseres Camps unternahm...

Zurück im kalten Deutschland sah ich plötzlich auf dem Weihnachtsmarkt in Essen billige Bambus-Didgeridoos. Der Preis war der Grund für den Kauf des Didge – und die Erinnerung an das Outback. Nun begannen die Versuche: wie bekommt man einen Ton aus der Bambusröhre? Dank des Internets konnte ich aus zahlreichen Anleitungen wählen so das es mir nach kurzer Zeit gelang, die typischen Didge-Geräusche zu erzeugen – und die Erinnerung an die Dampier Downs wurden wieder wach. Zwischenzeitlich wurde Literatur beschafft und in jeder freien Minute wurde mit suchtartigen Enthusiasmus geübt.

Mir 'gelang' es bereits nach drei Wochen, das bemalte Bambus-Didge zum Reissen zu bringen (vermutlich zuviel gesabbert oder doch zu billig ;-)  ). Spielen traute ich mich nicht mehr - als Wandschmuck war es aber immer noch geeignet. Aber da das Spielen einfach Spass machte, wollte ich dann ein 'richtiges' Didge aus Eukalyptus – das spendierte ich mir dann zu Weihnachten. Seitdem wird immer wieder gespielt und probiert.... und es gibt inzwischen auch Zeiten wo es sogar mit der Atmung klappt...

Inzwischen sind einige Wochen ins Land gegangen - seit einigen Wochen klappt es mit der Atmung völlig automatisch... Ich spendierte mir ein 'Dritt-Didge'. Bei einem Besuch bei Mad Matt am 15. März 2002 kaufte ich mir ein weiteres Didge - das erste, das ich mir aus rund zwanzig Didges raussuchte. Es lässt sich sehr leicht anspielen und hat einen (in meinen Ohren) tollen Sound... Es ist zu meinem Lieblingsinstrument geworden...